Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 17.02.2023 0:00
The necessary green transition in the EU requires substantial additional green public investment (GPI) by member countries
throughout this decade and beyond. This briefing paper discusses four approaches for a reform of EU fiscal rules to better
accommodate higher (debt-financed) GPI: (1) an exemption clause for GPI, (2) the implementation of a green golden rule, (3)
a country-specific benchmark share of government expenditures dedicated to GPI recommended by the European Commission, and
(4) an EU Climate Fund. We also discuss these options in relation to the recent Commission proposal from November 2022. This
document was provided by the Economic Governance and EMU Scrutiny Unit at the request of the ECON Committee.
The necessary green transition in the EU requires substantial additional green public investment (GPI) by Member States throughout
this decade and beyond. This briefing paper discusses four approaches for a reform of EU fiscal rules to better accommodate
higher (debt-financed) GPI: first, an exemption clause for GPI; second, the implementation of a green golden rule; third,
a country-specific benchmark share of government expenditures dedicated to GPI recommended by the European Commission; and
fourth, an EU Climate Fund. We also discuss these options in relation to the recent Commission proposal from November 2022.
Chinas wachsende politische und wirtschaftliche Bedeutung, das steigende Misstrauen und die Systemrivalität zwischen den USA
und China, gepaart mit der abnehmenden Bedeutung globaler Institutionen wie der WTO erfordern ein stärker geostrategisches
Handeln der EU. Die COVID-19-Pandemie sowie der Russland-Ukraine-Krieg haben die mögliche Verwundbarkeit internationaler Lieferketten
durch zu starke Abhängigkeit von einzelnen Lieferländern vor Augen geführt und die Dringlichkeit für Anpassungen noch verstärkt.
Die notwendige geoökonomische Neuausrichtung hat bereichsübergreifenden Charakter und verlinkt Außenwirtschaftspolitik mit
außen- und sicherheitspolitischen Interessen, aber auch mit den Zielen der Industriepolitik, Klima- und Energiepolitik, Währungs-
und Finanzmarktpolitik bis hin zur Entwicklungspolitik. Sie stellt große und neue Anforderungen an die Wirtschaftsdiplomatie,
das Design wirtschaftspolitischer Instrumente, die Koordination zwischen nationalen und internationalen Akteuren und die Abwägung
diverser Zielsetzungen aus den unterschiedlichen Politikbereichen. Die Studie beschreibt die wichtigsten geoökonomischen Trends
sowie die damit zusammenhängenden Herausforderungen und leitet daraus wichtige strategische Leitlinien sowie wirtschaftspolitische
Handlungsoptionen für die EU und Österreich ab.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung – Hertie School gGmbH – Queen Mary, University of London (QMUL)
Online seit: 14.07.2022 0:00
Amidst an already heightened inflation environment, the repercussions of the war in Ukraine resemble a macroeconomic supply-side
shock which puts monetary policy in a challenging situation. The ECB faces a difficult trade-off and needs to find the right
balance between dampening inflation and sustaining economic growth. Our empirical estimates suggest that the ECB is presently
not overly loose relative to its historical monetary policy record and that current inflation cannot be easily tamed by monetary
policy alone.
Die Konjunktur in der EU befand sich 2021 auf Erholungskurs, wurde aber weiterhin durch die hohe Unsicherheit über die weitere
Entwicklung der COVID-19-Pandemie geprägt. Maßgeblich für die Konjunkturerholung war die expansive Geld- und Fiskalpolitik
in der EU und im Euro-Raum, wo Ende 2021 hohe Inflationsraten verzeichnet wurden. Dieser Beitrag diskutiert drei Hauptthemen
der EU-Wirt¬schaftspolitik 2021/22: die geldpolitische Strategie, die Fiskalregeln und das Instrument "NextGenerationEU".
Die kürzlich angepassten geldpolitischen Strategien der Europäischen Zentralbank sowie der Federal Reserve tolerieren kurzfristig
höhere Inflationsraten, orientieren sich aber mittelfristig weiterhin am Inflationsziel von 2%. Ausgewählte Vorschläge zur
Reform der EU-Fiskalregeln gehen von der deutlich gestiegenen Verschuldung der Mitgliedsländer aus und weisen zugleich auf
die strukturelle Reduktion der Gleichgewichtszinssätze hin, die die Schuldenlast verringert. Abschließend wird auf die Aufbau-
und Resilienzfazilität (Recovery and Resilience Facility – RRF), das Kernstück von NextGenerationEU, eingegangen. Die RRF
befindet sich bereits in der Implementierungsphase und soll in den kommenden Jahren wichtige Investitionen und Reformen unterstützen.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung – Hertie School gGmbH – Queen Mary, University of London (QMUL)
Online seit: 15.06.2021 0:00
Policy rate cuts in negative territory have increased credit supply and improved the macroeconomic environment similar to
cuts in positive territory. Dreaded disruptions to the monetary policy transmission channels as well as adverse side effects
on bank profitability have so far largely failed to materialise. Thus, the evidence available today shows that the negative
interest rate policy is an effective policy tool. However, systemic risks, including in the non-bank sector, should be closely
monitored as negative rates are expected to remain low for longer.
Die Ex-post-Analyse der Wirkung von staatlichen Hilfsmaßnahmen im Rahmen der COVID-19-Gesetze ermöglicht Schlussfolgerungen
über die Wirksamkeit der Hilfsmaßnahmen zur Überbrückung möglicher Liquiditätsengpässe aufgrund fallender Umsätze. Eine erste
Einschätzung der Kreditvergabe zeigt, dass die Kreditwirtschaft in Österreich zur Krisenstabilisierung beigetragen hat und
dabei keine zusätzlichen Risiken für die Wirtschaft entstanden sind. Die regulatorischen Kennzahlen des Bankensektors haben
sich im Laufe des Jahres nicht verschlechtert, erst im 2. Halbjahr setzte eine Verschärfung der Kreditrichtlinien ein. Weiters
wurden ein teilsynthetischer Unternehmensdatensatz und ein Mikrosimulationsmodell zur Einschätzung der Liquiditäts- und Insolvenzrisiken
für die nichtlandwirtschaftliche Privatwirtschaft in Österreich (ohne Finanzdienstleistungen) entwickelt. Der Vergleich einzelner
Szenarien zeigt, dass die Hilfsmaßnahmen erfolgreich Liquiditätsengpässe verkleinerten, den Beschäftigungsabbau deutlich verringerten
und auch die Liquiditätslücke soweit verkleinerten, dass in Verbindung mit den staatlichen Haftungen eine Pleitewelle verhindert
werden konnte.
Neben der COVID-19-Pandemie prägten 2020 vor allem die umfangreichen Interventionen der Europäischen Zentralbank die Entwicklungen
auf den Finanzmärkten und im Kreditwesen im Euro-Raum. In Reaktion auf die Krise gestaltete die EZB ihre Geldpolitik 2020
besonders expansiv. Ein zentrales Element war die Einführung des Pandemie-Notfallankaufprogrammes (PEPP), das die Sekundärmarktrenditen
auf 10-jährige Staatsanleihen stabilisierte. Die kurzfristigen Zinssätze im Euro-Raum blieben 2020 im negativen Bereich. Dies
schuf stabile Finanzierungsbedingungen. Die Kreditvergabe durch die Banken stützte die Liquidität der Unternehmen. Die regulatorischen
Kennzahlen des Bankwesens in Österreich blieben unverändert. Trotz der kurzfristig erfolgreichen Stabilisierung bestehen weiterhin
Gefahren für die Wirtschaft und das Bankensystem. Diese drohen u. a. bei einer Überschuldung der Unternehmen, einer Verschärfung
der Finanzierungsbedingungen oder einem verzögerten Anstieg der Insolvenzen.
Im Jahr 2020 war in sämtlichen EU-Mitgliedsländern ein tiefer und abrupter Einbruch der Wirtschaftsleistung zu verzeichnen.
Als Reaktion darauf wurden diverse Hilfspakete verabschiedet, die die betroffenen privaten Haushalte und Unternehmen während
der Krisenmonate unterstützen sollten. Eine aktive Fiskal- und Geldpolitik verhinderte eine noch tiefere Rezession. Die bisher
ergriffenen Fiskalmaßnahmen dienen vorrangig dazu, die Krisenfolgen für Unternehmen und privaten Haushalte abzumildern, setzen
jedoch wenig zusätzliche Impulse zur Konjunkturbelebung. Mit einer stimulierenden Wirkung von Fiskalmaßnahmen ist erst dann
zu rechnen, wenn die COVID-19-Pandemie überwunden wurde. Für einen nachhaltigen Aufschwung bedarf es daher weiterhin einer
expansiven Fiskalpolitik.
This document was provided by the Policy Department for Economic, Scientific and Quality of Life Policies at the request of
the committee on Economic and Monetary Affairs (ECON) ahead of the Monetary Dialogue with the ECB President on 19 November
2020.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Europäisches Parlament, Ausschuss für Wirtschaft und Währung
Online seit: 13.01.2021 0:00
Uncertainty – a state in which assessing future conditions by economic agents is hampered – rose sharply during the current
pandemic. A bout of uncertainty can have similar effects like an adverse demand shock, dampening private consumption, investment
and, hence, inflation. According to our own estimations, however, the pandemic-induced spike of uncertainty has caused little
macroeconomic damage so far. The introduction of PEPP was a quick and decisive action that stopped uncertainty from rising
further and probably contained its adverse economic effects.