Marcus Scheiblecker, Serguei Kaniovski, Thomas Url (WIFO), Martin Ertl, Helmut Hofer, Michael Reiter, Klaus Weyerstrass (IHS), Johannes Berger, Wolfgang Schwarzbauer, Ludwig Strohner (EcoAustria), Paul Pichler (Universität Wien)
Makroökonomische Effekte der von der Bundesregierung im Rahmen der COVID-19-Krise gesetzten Maßnahmen (Macroeconomic Effects of Economic Policy Measures Set by the Austrian Government in Reaction to the COVID-19 Pandemic)
Studien, Jänner 2023, 101 Seiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Institut für Höhere Studien – EcoAustria – Institut für Wirtschaftsforschung
Diese Studie untersucht die Zusammenhänge zwischen den während der COVID-19-Pandemie zur Stützung der heimischen Unternehmen
gesetzten wirtschaftspolitischen Maßnahmen und der nachfolgenden wirtschaftlichen Entwicklung. In einem ersten Ansatz werden
die Maßnahmen auf ihre Auswirkungen auf die Liquidität der heimischen Unternehmen untersucht. Die angestellte Mikrosimulation
auf Basis eines teilsynthetischen Datensatzes deutet darauf hin, dass bis Ende 2021 rund 11% der österreichischen Unternehmen
durch die Maßnahmen vor Illiquidität bewahrt, und damit deren rund 203.000 Arbeitsplätze gesichert werden konnten. Ein weiterer
Ansatz versucht auf EU-Ebene die Ausweitung des Budgets der öffentlichen Haushalte mit der makroökonomischen Entwicklung in
Zusammenhang zu setzen. Eine panelökonometrische Analyse zeigt einen statistisch signifikanten und über unterschiedliche Schätzansätze
robusten Zusammenhang zwischen der diskretionären Ausweitung des Budgetdefizits und der nachfolgenden wirtschaftlichen Erholung.
Eine Ausweitung des strukturellen Budgetdefizits um 1 Prozentpunkt (in Relation zum BIP) ging mit einem Anstieg des BIP um
0,7% bis 1,0% im bereits folgenden Jahr einher, mit entsprechend positiven Effekten auf die Beschäftigung. Die Daten lassen
keinerlei geringere Wirksamkeit der in Österreich gesetzten Maßnahmen im Vergleich zum EU-Ausland erkennen.
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch
Macroeconomic Effects of Economic Policy Measures Set by the Austrian Government in Reaction to the COVID-19 Pandemic
This study tries to investigate the relation between the economic policy measures set during the COVID-19 pandemic for supporting
domestic enterprises and the following economic performance. In a first approach, the effects of liquidity supporting measures
were explored. A microsimulation based on a semi-synthetic data sample suggests that until the end of 2021, around 11 percent
of domestic enterprises were shielded from illiquidity, combined with a protection of their 203,000 employees. In a second
approach, a panel econometric model based on EU data tries to estimate the correlation between the discretionary deterioration
of public budget deficits and the ensuing macroeconomic performance. A statistically significant and over different specifications
robust correlation suggests that a deterioration of public deficit by 1 percent (measured in relation to GDP) is followed
by an increase of GDP by 0.7 to 1.0 percent in the following year. The used data does not support any hypothesis about a lower
effectiveness of the Austrian measures as compared to EU member countries.